Der FamilienUnterstützenden Dienst (FUD) der Lebenshilfe Bochum hat im September einen Workshop für Jugendliche und junge Erwachsene angeboten, in dem es darum ging ihre Selbstständigkeit im alltäglichen Leben zu fördern. Ins Leben gerufen wurde diese Veranstaltung durch den Wunsch einiger Eltern, ihre Kinder auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. Und wie das bei Kindern ja häufig so ist, lassen sie sich von den Eltern eher weniger gern erklären, wie das alles so funktioniert. Einen Workshop, zusammen mit Gleichaltrigen hingegen, fanden viele TeilnehmerInnen spannend.
Los ging es mit den Themen: Mein Körper & Körperwahrnehmung, Körperhygiene, Liebe & Sexualität und Einblicke in die Erste Hilfe. Wir schauten uns an, was alles zum Körper dazu gehört. Dazu malten wir unseren Körperumriss nach und schauten uns an, welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten es gibt. Wir sprachen auch über die verschiedenen Körperregionen und die Körpergrenzen. Also die Stellen, wo man nicht oder nur mit Einverständnis angefasst werden möchte. Wir besprachen auch die Unterschiede zwischen Freundschaft und Liebe. Dann lernten wir verschiedene Hygieneartikel kennen und überlegten gemeinsam, wofür diese zu gebrauchen sind. Dazu ordneten wir Bildkarten zu. Gemeinsam erstellten wir dann einen Tagesplan, in dem wir alle Tätigkeiten der Körperhygiene (Händewaschen, duschen, Zähneputzen…) aufzählten und wann wir diese durchführen. An Hand eines Luftballons mit aufgemaltem Gesicht übten wir das Rasieren. Abschließend machten wir noch einen Exkurs zum Thema Erste Hilfe. Dabei lernten wir, wie man helfen kann, wenn jemand in einer Notfallsituation ist. Zum Beispiel, wenn jemand ohnmächtig ist.
Am zweiten Workshop Wochenende trafen sich die TeilnehmerInnen und beschäftigten sich mit dem Thema Gesunde Ernährung & Haushalt. Los ging es mit der Frage: Was heißt denn gesunde Ernährung eigentlich? Wir haben gelernt, dass es Lebensmittel gibt, die der Körper braucht, um Kraft zu tanken und gesund zu bleiben. Diese Lebensmittel haben wir uns genauer angeschaut und Bildkarten zu Lebensmittelgruppen zugeordnet. Dann haben wir ein gesundes Mittagessen geplant. Dafür haben wir zunächst eine Einkaufsliste erstellt und sind dann gemeinsam einkaufen gegangen. Anschließend wuschen wir das Gemüse und schnippelten es klein. Es gab (Vollkorn-) Reis mit einer Gemüsepfanne aus Tomaten, Paprika, Mören und Ei. Zum Nachtisch pürierten wir gefrorene Beeren und rührten mit Naturjoghurt ein leckeres Joghurt-Eis an. Ein schön gedeckter Tisch rundete das gemeinsame Mittagessen ab. Wir hatten eine schöne Mittagspause und konnten ein wenig Kraft sammeln. Am nächsten Tag beschäftigten wir uns mit den Themen Sortieren & Aufräumen und Putzen & Sauber machen. Als Einstieg machten wir ein Spiel, bei dem jeder pantomimisch eine Putzaktion darstellen sollte, die von den Anderen geraten werden sollte. Dabei sammelten wir schnell viele Tätigkeiten, die man für ein ordentliches und sauberes Zu Hause braucht. Dann schauten wir uns die Mülltrennung genauer an. Jeder brachte etwas Müll von zu Hause mit und wir verteilten gemeinsam die einzelnen Dinge auf die verschiedenen Mülltonnen. Nachdem wir so viel über den Hausputz gelernt hatten, musste das neugewonnene Wissen natürlich in die Praxis umgesetzt werden. Zusammen spülten wir, benutzten den Staubwedel und den Staubsauger und wischten den Gruppenraum glänzend sauber. Auch das Bücherregal wurde neu einsortiert und sogar das eine oder andere Fenster nahmen wir uns vor. Danach brauchten wir erst mal einen Snack zur Stärkung. Am Schluss besprachen wir noch das Thema Wäsche. Wir sortierten unsere mitgebrachten Wäschestücke nach Farben und besprachen, welche Kleidung man bei wie viel Grad waschen sollte.
Es waren zwei tolle Wochenenden und wir haben viel gelernt und dabei jede Menge Spaß gehabt!